Neubau Kommunikationszentrum Geoforschungszentrum, Potsdam
Das Geoforschungszentrum in Potsdam erhält ein neues Gebäude als attraktiven Auftakt des Telegrafenbergs am Eingang des Grundstücks. Das Gebäude besetzt mit seinen Position am Eingang des Wissenschaftsgeländes einen wichtigen Standort. Ein attraktiver Vorplatz ergibt zusammen mit dem Neubau einen einladenden und repräsentativen Treffpunkt für alle Wissenschaftler/Innen als Austausch untereinander und ebenso als repräsentativer Vermittler für willkommene Gäste des Telegrafenberges.
Typ: Büro- und Verwaltungsbauten
Ort: Telegrafenberg (Potsdam Süd)
Bauherr: Helmholtz-Zentrum Potsdam, Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ
Wettbewerb: Anerkennung
Auslobung: 2022
BGF: 2.096 m²
Visualisierungen: Philipp Obkircher
Pläne: Kersten Kopp Architekten GmbH
Der Neubau
Das transparente, helle, dreigeschossige Gebäude fügt sich zwischen den hohen Baumbestand ein. Die bestehende Topographie erfordert eine besondere Ausformulierung des Erdgeschosses. Das Gesicht des Gebäudes ist zum neuen Vorplatz ausgerichtet, zwei Eingänge auf – der Topographie folgend – zwei unterschiedlichen Niveaus führt die Besucher/Innen in ein großzügiges, langgestrecktes Foyer. Hier können Ausstellungen als Buchermagnet fungieren. Veranstaltungen in den beiden großen, multifunktionalen Sälen können das vorgelagerte Foyer einbeziehen. Es sind Veranstaltungen verschiedener Größen auch gleichzeitig möglich. Das Foyer folgt ebenso wie der Vorplatz der bestehenden Topographie. Eine Sitztreppe lädt zum Verweilen und zum Austausch ein. Eine attraktive Treppe führt in die Obergeschosse des Verwaltungsgebäudes. Die beiden Obergeschosse sind als eine flexible Struktur vorgeschlagen, die verschiedene Bürogrößen flexibel ermöglichen.
Vegetabile Hülle
Der Neubau verfügt gebäudenah über gestaltete Außenräume in Form eines umlaufenden Balkons, der mit seinem Pflanzenangebot als biodiverse Struktur optimale Lebensbedingungen für Insekten und Vögel bietet. Um die nachhaltige Gebäudeidee zu vervollständigen, wird das begrünte Flachdach mit einer Photovoltaikanlage ergänzt.
Konstruktion und Material
Das Gebäude wird als Holzskelettbau geplant, der als robustes Gerüst für sich ändernde Nutzungs- und Raumanforderungen dient. Dach- und Deckenelemente aus Massivholzelementen werden auf Brettschichtholz-Unterzüge in Fassaden- und Flurwandebene gelegt, die wiederum auf Brettschichtholz-Stützen abgetragen werden. Zur Aussteifung werden die Wände der Sanitärkerne und des Treppenhauses als Massivholzwände (Brettsperrholz) ausgebildet. Die Geschossdecken erhalten zur Verbesserung des Trittschallschutzes sowie der thermischen Aktivierung der Deckenplatten zur Nachtauskühlung einen Verguss mit Recyclingbeton sowie einen schwimmenden Estrich.
Klimaaktive Holzfassade
Die Hülle des Forschungsbaus präsentiert sich als eine offene und identitätsstiftende Fassade, welche neben dem gewünschten leichten und offenen gestalterischen Ausdruck auch hohe Komfortansprüche erfüllt und gleichzeitig durch ihre ausgezeichneten energetischen Eigenschaften den Ressourceneinsatz im Lebenszyklus minimiert. Das entwickelte Fassadenkonzept trägt somit zum Klimaschutz bei und gewährleistet eine hohe ökologische als auch ökonomische Qualität.