Gymnasium Langenhorn, Hamburg

Das von Bestandsgebäuden aus den 1970er-Jahren geprägte Schulareal Langenhorn im Norden Hamburgs wird sukzessive erneuert und in einen neugestalteten Schulcampus umgewandelt. Mit dem Neubau für ein vierzügiges Gymnasium entsteht am Standort ein modernes Schulgebäude mit Unterrichts- und Fachräumen, Funktions- und Gemeinschaftsflächen sowie einem Verwaltungs- und Ganztagsbereich mit Mensa.

Typ: Schul- und Bildungbauten
Ort: Hamburg-Langenhorn
Bauherr: SBH Schulbau Hamburg
Leistungsphasen: 2-8
2021 - 2025
Status: Im Bau
Bruttogeschossfläche: 4.443 m²
Pläne / Modell: Kersten Kopp Architekten GmbH

Städtebau / Gebäudekubatur

Eine kleinteilige Wohnbebauung aus den 1960er- und 70er-Jahren mit Einfamilienhäusern, zweigeschossigen Mehrfamilienhäusern und zeilenartigen Reihenhäusern prägt die Umgebung des Schulgeländes. Der Neubau entsteht im Südwesten des baumbestandenen Grundstücks und nimmt gegenüber der umliegenden Bebauung einen eigenständige Haltung an. Mehrere parallel zueinander liegende Riegel gliedern das Gebäude und bilden in ihrer Gesamtheit einen flächigen Baukörper aus. Mit Vor- und Rücksprüngen zur Straße und zum Schulhof hin reagiert das Gebäude auf die örtlichen Gegebenheiten und nimmt durch seine Kubatur und Position Rücksicht auf die vorhandenen Bäume, sodass die bestehende Vegetation in großen Teilen erhalten bleiben kann.

Das Schulgebäude

Der Neubau bildet zusammen mit einem Hamburger Klassenhaus den Haupteingang für den gesamten Schulcampus und dient mit seinen übergeordneten Funktionen als dessen Zentrum. Die Zweigeschossigkeit des Baukörpers entspricht der inneren Organisation: Im Erdgeschoss liegen überwiegend die von der gesamten Schulgemeinschaft genutzten Flächen wie Aula, Ganztagsbereich und Mensa. Im Obergeschoss – der Lernlandschaft – befinden sich vier Kompartments. Zwei von ihnen liegen im Osten des Gebäudes und bestehen aus je drei Klassenräumen und den dazugehörigen Studioflächen. Die anderen beiden westlichen Kompartments bestehen aus den Fachräumen (Kunst und Naturwissenschaften) und den dazugehörigen Sammlungsflächen, die teilweise offen gestaltet sind.

Ein Innenhof an zentraler Stelle des Baukörpers belichtet und belüftet die angrenzenden Bereiche und ermöglicht spannende Sichtbeziehungen. Die Fassade ist durch eine vertikal gegliederte Holzverkleidung definiert. Die Fenster werden in Fensterbändern zusammengefasst und bilden eine in zweiter Ebene liegende horizontale Fassadengliederung. Die von der gesamten Schulgemeinschaft genutzten Flächen im Erdgeschoss öffnen sich mit einer raumhohen Pfosten-Riegel-Fassade in den Außenraum und ermöglichen großzügige Ein- und Durchblicke.

Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit

Die Ausbildung kompakter Baukörper, ein gutes Verhältnis BGF/NUF sowie eine angemessene Materialwahl ermöglichen wirtschaftliche Investitionskosten. Eine dauerhafte, robuste und anpassungsfähige Konstruktion führt zu niedrigen Unterhalts- und Betriebskosten (Reinigungs- und Reparaturfreundlichkeit) und stellt einen Beitrag für die nachhaltige Nutzung des Gebäudes dar. Bei der Planung und Bauausführung werden möglichst nur Materialien und Bauteile verwendet, die hinsichtlich Gewinnung, Transport, Verarbeitung, Funktion und Beseitigung eine hohe Gesundheits- und Umweltverträglichkeit sowie eine hohe Lebensdauer aufweisen. Die Baustoffe sind in der Regel recyclingfähig oder verrottbar. Auf diese Weise werden geringstmögliche Lebenszykluskosten erzeugt.

Mit dem Projekt wird eine DGNB-Zertifizierung in Gold für Bildungsbauten angestrebt.