Deutsche Botschaft, Wien

Die Deutsche Botschaft erhält auf dem parkähnlichen Grundstück zwischen Metternich-, Jaures- und Reisnerstraße ein neues Gebäude. Dieses repräsentiert die Bundesrepublik Deutschland in angemessener Weise: Ein selbstbewusster Solitär, der gleichsam Offenheit, Transparenz und Klarheit ausstrahlt. Das Gebäude bildet den baulichen Rahmen für den engen wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Austausch Deutschlands und Österreichs. Es entsteht eine repräsentative Plattform der Begegnung und Kommunikation.

Typ: Büro- und Verwaltungsbau
Ort: Wien
Bauherr: Bundesrepublik Deutschland

Wettbewerb: 2. Rundgang
Auslobung: 2016

Pläne/Perspektiven/Modell Fotografie: Kersten Kopp Architekten GmbH

Städtebau

Dem Grundstück kommt eine besondere Bedeutung zu. Der Baumbestand und die Forderungen aus Sicherheitsbelangen und städtebaulichen Regelungen verlangen die von der Straße zurückgesetzte Bauweise. Ein 4-geschossiger solitärer Hauptbaukörper steht weit von der Jauresgasse zurückversetzt auf dem Grundstück. Als schlanker Einbund umschließt er in den Obergeschossen einen großzügigen Gartenhof. Drei Bauteile mit besonderer Nutzung verbinden den Baukörper mit seiner Umgebung: Nach Süden schiebt sich der einladende große Veranstaltungssaal Richtung Jauresgasse, im Osten und Westen schließen zwei Volumen an die Nachbarbebauung an. Im Westen befindet sich die repräsentative Visahalle und im Osten die Residenz des Botschafters. Der Amtliche Teil der Residenz (ATR) ist in den Hauptbaukörper mit einbeschrieben.

Verschmelzung von Gebäude und Garten

Der von den in Teilen aufgeständerten Obergeschossen umschlossene Innenhof öffnet sich im Erdgeschoß in den Garten des Grundstücks nach Süden und Westen und kann damit flexibel für die Abläufe in den jeweiligen Nutzungsbereichen (ATR und Saal) einbezogen werden. Die räumliche Offenheit wird mit vertikalen, Sichtschutz spendenden Landschaftselementen ergänzt, sodass gut nutzbare geschützte Außenräume entstehen. Im Norden befindet sich ein langgestreckter Obstgarten (Ribbecks Obstgarten). Der Vertikale Garten mit der bestehenden Palisadenwand begrenzt diesen zur Nachbarbebauung. Der Obstgarten kann als Kanzleigarten von den Kanzleimitarbeitern als Pausenbereich genutzt werden. Den repräsentativen Räumen des ATR im 1.Obergeschoss sind eine großzügige Terrasse nach Süden sowie eine weitere nach Westen vorgelagert. Von hier führt eine großzügige Rampe in den Gartenhof. In den Obergeschossen 2 und 3 befinden sich im Sicherheitsbereich geschützte Terrassen als Außenbereiche für die Kanzlei und OSZE-Vertretung.